Intro

Ernst Weiß Portal

Intro: Das Ernst Weiß Portal ging im Oktober 2022 an den Start und wird nach und nach befüllt, um den wissenschaftlichen Austausch zu fördern und literaturinteressierte Menschen und Journalisten auf Ernst Weiß neugierig zu machen.

Begleitet und unterstützt wird das Portal von dem Schriftsteller und Ernst-Weiß-Kenner Peter Engel, der sein umfangreiches Ernst-Weiß-Archiv für diese Website zur Verfügung stellt. 

Mit dem Portal möchten wir Unterstützer, Forschende, Sponsoren und ambitionierte Verleger finden und vernetzen. Über Entstehung, Absichten und Ziele informiert der Text Über das Ernst Weiß Portal.

Der Entwickler: 

Konzipiert, gestaltet und programmiert hat das Portal der Grafik- und Webdesigner Ralph Segert aus Gelsenkirchen. Unter der Haube läuft das CMS ExpressionEngine 7, ein leistungsfähiges und einfach zu handhabendes Content Management System, das optimal für barrierefreie Informationsportale und inhaltsreiche Websites ist. Infotelefon: 0162 4274462

21. Oktober 2024

Balzac-Roman von Ernst Weiß wird ins Italienische übersetzt

„Männer in der Nacht“, der einzige historische Roman von Ernst Weiß, wird derzeit ins Italienische übertragen. Die Übersetzerin Ginevra Quardrio Curzio hat die Aufgabe vom Mailänder Verlag Medhelan erhalten, der das Werk im nächsten Jahr herausbringen will. In dem Buch geht es um eine Episode im Leben des französischen Schriftstellers Honoré de Balzac (1799-1850), der einem fast vergessenen Jugendfreund bei seinem Mordprozeß zu helfen versucht, dabei aber in idealistischer Verblendung die Tatsachen verkennt.

Balzac-Roman von Ernst Weiß wird ins Italienische übersetzt

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09. Oktober 2024

Ernst Weiß lesen

Auf einer offenen Bühne, auf der ich eine Kurzgeschichte vortrug, kam mir die Idee, eine Lesung zu organisieren, auf der Passagen aus Romanen von Ernst Weiß vorgelesen würden. Eingeführt würde die Lesung mit einer kurzen Vorstellung des Arztes und Schriftstellers Ernst Weiß mit Stichpunkten über seine ganz eigene literarische Handschrift.

Ernst Weiß lesen

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10. Januar 2024

Neue Studie über die Beziehung von Ernst Weiß und Franz Kafka

In der gerade erschienenen E-Book-Ausgabe des Buches „Franz Kafkas literarisches Umfeld in Prag“, den Christine Lubkoll und Harald Neumeyer im Verlag J.B. Metzler (Heidelberg) herausgeben haben, stammt der Beitrag über Ernst Weiß von dem Literaturwissenschaftler Clemens Dirmhirn, einem Mitarbeiter am Institut für germanistische Literaturwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. In einer dem Aufsatz vorangestellten Zusammenfassung heißt es:

Der Beitrag zu Ernst Weiß beleuchtet zunächst die biografische Vernetzung dieses Schriftstellers mit Franz Kafka vom ersten Zeugnis eines Zusammentreffens 1913 bis zu Kafkas Tod 1924. Dabei kommt die wechselvolle Freundschaft ebenso in den Blick wie Zuschreibungen des Westjüdischen. Im zweiten Abschnitt wird das bis 1924 entstandene Frühwerk Weiß‘ fokussiert. Unter Rückgriff auf die zeitgenössische Rezeption werden charakteristische Züge

dieser eng zusammenhängenden Texte benannt. Der Analyseteil widmet sich der ausgeprägten Präsenz von Antithesen, bezieht sie auf die Thematisierung eines aporetischen Verhältnisses zwischen Ideal und Wirklichkeit und setzt sie zu

Kafkas Umgang mit diesem Problem ins Verhältnis. Im letzten Abschnitt werden die jeweiligen Strategien des Umgangs mit diesen Aporien im Kontext eines breiteren Kulturdiskurses verortet. Dabei wird deutlich, dass sich Weiß in spezifische Diskurse einschreibt, während diese bei Kafka selbst thematisch werden.

Autor: Peter Engel

Neue Studie über die Beziehung von Ernst Weiß und Franz Kafka

03. November 2023

CFP: Ernst-Weiß-Jahrbuch 1 (2024): Allgemeine Beiträge und Schwerpunkt „Ernst Weiß und Franz Kafka“  (18.12.2023)

Mit dem Ernst-Weiß-Jahrbuch, das ab 2024 voraussichtlich im Universitätsverlag Winter erscheinen soll, schließen wir an die von 1973–76 und 1983–89 von Peter Engel herausgegebenen Weiß-Blätter als Organ für die internationale Ernst-Weiß-Forschung an. 90 Jahre nach den Bücherverbrennungen vom 10. Mai 1933 wollen wir damit erneut eine Forschungsplattform für Beiträge zu diesem „tragisch vergessenen“ (FAZ) unter den von den Nationalsozialisten verfolgten Autorinnen und Autoren bieten.


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24. Juli 2023

Carlos Fortea - Neue Übersetzung eines weiteren Weiß-Romans ins Spanische

Dem Schriftsteller Ernst Weiß wird weiterhin der Weg zu den spanischen Lesern gebahnt. Nach der großartigen Übersetzung des „Aristokraten“ durch Alberto Gordo kommt nun das Werk „El médico de la prisión“ („Der Gefängnisarzt“, 1934) in die Buchläden, der sechste Weiß-Roman, der auf Spanisch erscheint, diesmal in der Übersetzung des Schriftstellers Carlos Fortea.

Carlos Fortea - Neue Übersetzung eines weiteren Weiß-Romans ins Spanische

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18. April 2023

Ein erfreulicher Fund: Ernst Weiß zu Hesses “Roßhalde”

Im folgenden Text schreibt Volker Michels über eine Rezension von Ernst Weiß, in der letzterer die Erzählung "Roßhalde" von Hermann Hesse bespricht. Sie erschien am 1. Mai 1914 in der National Zeitung (Berlin, 67. Jg., Nr. 101).  

Volker Michels ist Herausgeber der Werke Hermann Hesses im Suhrkamp Verlag sowie Mitherausgeber der Gesammelten Werke von Ernst Weiß. Er war viele Jahre Lektor bei Suhrkamp und hat sich dort um viele mehr oder minder vergessene Schriftsteller verdient gemacht.

Ernst Weiß zu Hesses „Roßhalde“ - Ein erfreulicher Fund

von Volker Michels

Als wir 1980 zum bevorstehenden 100. Geburtstag von Ernst Weiß im Jahr 1982 die Jubiläumsausgabe seiner „Gesammelten Werke“ konzipierten, waren uns für den abschließenden 16. Band mit seinen Essays, Aufsätzen und Schriften zur Literatur noch nicht alle seiner durchweg konstruktiven Würdigungen zeitgenössischer Neuerscheinungen ins Netz gegangen, was sich leider erst später herausstellte. Ein uns entgangener Text war seine am 1.5.1914 in der Berliner „National-Zeitung“ erschienene Empfehlung von Hermann Hesses zwei Monate zuvor bei S. Fischer publiziertem Roman „Roßhalde“. Es war das letzte seiner Frühwerke, die noch vor der auch für Hesse so folgenreichen Zäsur des Ersten Weltkriegs erschienen und steht mitten zwischen der idyllischeren Jugendperiode des Erzählers und den innovativen Entwicklungen, die bald darauf mit dem pseudonymen „Demian“ einsetzten.

„Roßhalde“, wie viele seiner autobiographisch fundierten und deshalb erstaunlich wirksamen Erzählungen, thematisiert die Frage, ob ein Künstler, der das Leben nicht nur instinktiv meistern will, sondern es möglichst objektiv zu betrachten und darzustellen beabsichtigt, überhaupt zur Ehe fähig ist. Diese damals für ihn selbst virulente Problematik hat Hesse in der Geschichte des Malers Johann Veraguth fiktionalisiert. Zu Recht weist Ernst Weiß in seiner Rezension darauf hin, dass Leser, die auf action und spannende Handlungsverläufe angewiesen sind, bei solch einem Thema nicht auf ihre Kosten kommen können. Zwar spitzt sich im Verlauf der zunehmenden Entfremdung der Ehepartner ihr Konflikt bis zum Tod des von beiden geliebten Söhnchens Pierre zu, aber die eigentliche Absonderung vollzieht sich in vielen undramatischen, doch prototypischen Episoden.

Die Befunde von Ernst Weiß decken sich vollauf mit Hesses eigener Einschätzung des Buches, als er es dreißig Jahre nach der Niederschrift anlässlich einer Neuausgabe erstmals wieder gelesen hatte. „Ich dachte darin eine Art Edelkitisch zu finden. Aber es war nicht so“, vermerkt er in einem Brief vom 15.1.1942 am Peter Suhrkamp. Es habe sich bewährt. Es stehe vieles darin, was „ich heute nicht mehr vermöchte. Damals mit diesem Buch hatte ich die mir mögliche Höhe an Handwerk und Technik erreicht und bin nie weiter darin gekommen. Dennoch hatte es ja seinen guten Sinn, dass der damalige Krieg mich aus der Entwicklung riss und mich, statt zum Meister guter Formen werden zu lassen, in eine Problematik hineinführte, vor der das rein Ästhetische sich nicht halten konnte.“

In seiner Besprechung trifft Ernst Weiß die Lebensnähe, Anschaulichkeit und den Gehalt dieser Erzählung ebenso sicher wie er das Charakteristische der Werke etwa von Thomas Mann, Franz Kafka, Joseph Roth, Stefan Zweig, Franz Werfel, Jack London, Hans Fallada oder Ernest Hemingway zu erspüren verstand. Hesse selbst, der verschiedentlich empfehlend auf die Bücher von Ernst Weiß hingewiesen hat, bezeichnete die Werke seines Kollegen als „Aufrichtigkeiten und Bekenntnisse eines Mannes, der die Krankheit unserer Zeit im Tiefsten kennt.“

Ein erfreulicher Fund: Ernst Weiß zu Hesses “Roßhalde”



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